Wenn man den Ort des ehemaligen Konzentrationslagers und die Bilder sieht von Menschen, die mitunter jahrelang dort gelitten haben, stellt man sich die Frage, wie Menschen im Stande sein konnten, ihresgleichen derartiges Leid zuzufügen. Leider ist es häufig so, dass viele sich nicht mehr mit dem Thema Holocaust auseinandersetzen, weil sie glauben, „eh schon alles zu wissen“ und das Thema zu oft angesprochen werde, sich abgenützt hätte. Ich aber sehe das anders. Der Besuch in der Gedenkstätte ermöglicht eine notwendige Auseinandersetzung mit und Sensibilisierung für die Verbrechen der Nationalsozialisten und kann hoffentlich einer Wiederholung solcher Geschehnisse vorbeugen.  

Aufgeteilt nach den Deutschkursen wurden wir von gut geschulten Experten über das gesamte Gelände geführt. Wir haben das innere Lager, die Bereiche der SS, den Bahnhof, den berüchtigten Steinbruch und das Krematorium gesehen. Unsere (Kurs Staab) Führerin konnte das Thema auf sehr vielseitiger Weise vermitteln. Wir haben u.a. erfahren, dass es eine Rangordnung unter den Gefangenen gab, dass „medizinische“ Experimente damals in großem Maße durchgeführt wurden und auch, dass die Asche der Leichen auf dem ganzen Gelände verteilt wurden. Auch die Sozialisation junger Männer zu gefügsamen und skrupellosen SS-Verbrechern wurde thematisiert. Nach den Eindrücken des Lagers auf uns Schüler waren die meisten sehr bedrückt, weil man sich noch immer darüber klar werden konnte, wie es zu solchen Verbrechen kommen konnte.

Der Besuch von Buchenwald hat einen dunklen Eindruck hinterlassen und bildete einen starken Kontrast zu den anderen Stationen unserer Weimarfahrt, welche sich hauptsächlich um Goethe und Schiller drehten. 

Sophia Reichert

Kategorien: Schulleben

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