„Queer“!? Was ist das eigentlich?

Dieser und weiteren Fragen konnten die Schüler:innen der Jahrgangsstufe 7 des Gymnasiums Gernsheim in Antidiskriminierungs-Workshops auf den Grund gehen. Ralph Model, Leitung des Fachbereichs II und der psychosozialen Institutionen am Gymnasium Gernsheim, betont, dass dem Gymnasium Gernsheim antidiskriminierende Präventionsarbeit sehr wichtig sei, da queere Lebensformen auch im Schulalltag immer sichtbarer würden. Das führe oft zu Unsicherheiten vonseiten der Mitschüler:innen und Lehrkräften von Betroffenen und nicht selten zu Diskriminierung und/oder Ausgrenzung. Aufgrund dieser Entwicklungen sei es wichtig, die Kinder und Jugendlichen in Hinsicht auf Antidiskriminierung und Akzeptanz alternativer Lebensweisen zu sensibilisieren und zu schulen.

Aus diesem Grunde fand im Februar für jede siebte Klasse ein dreistündiger Workshop im Rahmen des Schulfaches Soziales Lernen statt. Der Workshop wurde von queerformat – der Fachstelle LSBTIQ* der pro familia – durchgeführt. In Zusammenarbeit mit dem Jugendbildungswerk des Kreises Groß-Gerau bietet queerformat diese Workshops an vielen Schulen des Kreises an.

In dem Workshop konnten sich die Jugendlichen in lockerer Runde über verschiedenste Lebensweisen und Lebenswelten austauschen und Fragen dazu stellen. Mit Videos und Beispielen wurden Themen wie sexuelle und geschlechtliche Vielfalt, Vorurteile und Diskriminierung angesprochen. Im Weiteren wurden wichtige Rechte der queeren Menschen, z.B. das Recht zur gleichgeschlechtlichen Ehe, thematisiert. Ein weiterer Akzent lag auf dem Training antidiskriminierender Verhaltensweisen.

Eine Person aus der Klasse 7b empfand „vor allem das Video mit dem Tee sehr eindrucksvoll“, in dem es darum geht, Grenzen anderer Menschen zu akzeptieren. Denn in dem Video wurde am Beispiel einer angebotenen Tasse Tee, die allerdings abgelehnt wurde, sehr eindrücklich gezeigt, wie übergriffig und respektlos es sein kann, einer Person trotzdem Tee vorzusetzen, auch wenn diese nein dazu gesagt hat.

In den Abschlussrunden der Workshops benannten die meisten Schüler:innen, dass sie es interessant fanden, sich mit den oben benannten Themen auseinanderzusetzen und mehr darüber zu erfahren.

Zudem hoben sie hervor, dass sie es wichtig fänden, queere Inhalte zu thematisieren. So auch Tobias Bäcker aus der 7d, der sagte: „Mir persönlich hat es viel Spaß gemacht und ich habe viel gelernt. Außerdem bin ich der Meinung, dass es sehr wichtig ist, mit Kindern über solche Themen zu reden. Viele meiner Klassenkameraden sind ähnlicher Meinung, daher bedanke ich mich im Namen der Klasse bei den Betreuern“.

Noah Kretzschel, Referent von queerformat, der den Workshop in allen sieben Klassen der Jahrgangsstufe durchführte, hatte insgesamt den Eindruck, dass die Schüler:innen sehr interessiert waren, und freute sich, dass sich alle einbrachten und aktiv mitmachten.

Alles in allem kann man sagen, dass die Durchführung der Antidiskriminierungs-Workshops für alle Beteiligten ein großer Erfolg gewesen ist.

Besonderen Dank gebührt an dieser Stelle dem Förderverein der Freunde des Gymnasiums Gernsheim e.V. sowie der Sparkassen-Stiftung Groß-Gerau. Denn nur durch die großzügige finanzielle Unterstützung dieser beiden Institutionen war es dem Gymnasium möglich, die Workshops durchzuführen.

Kategorien: Schulleben

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