Nah dran bei Projekttag „Honigbienen“ im Gymnasium Gernsheim

Groß-Gerauer Echo, 29. Juni 2025, © Hans-Josef Becker

Im „Garten der Vielfalt“ wird Kindern der Maria-Jockel-Kita das Wissen um die Bedeutung der Natur für die Menschen vermittelt. Für den Praxisteil ist spezielle Kleidung nötig.

Gernsheim. „Minchen“ hat David Stuwe die gezeichnete Biene genannt. Mit ihr erklärt der Lehrer, wie aus einem winzigen Ei eine fleißige Biene wird. Und nicht nur das: „Wer legt die Eier?“ und „Wisst ihr, was Pollen sind?“ sind nur zwei der weiteren Geheimnisse der Immen, die an diesem Vormittag geklärt werden. Denn die künftigen Schulkinder der Maria-Jockel-Kita nahmen am Projekttag „Honigbienen“ teil. Es ist ein Pilotprojekt zwischen Peter-Schöffer-Grundschule, Gymnasium Gernsheim und eben der Kita.

Dazu waren 30 Kinder mit ihren Erzieherinnen Sonja Wienecke, Beata Bangert und Michaela Peschke in den außerschulischen Lernort „Garten der Vielfalt“ am Gymnasium gekommen. Dort wachsen Zucchini, Kohlrabi, Rote Bete und mehr. Auch deshalb wurde das Gymnasium 2024 als Mint-freundliche Schule ausgezeichnet. Denn Schwerpunkte dort sind Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Da war der Weg zu einem Interdisziplinären BNE-Projekt (Bildung für nachhaltige Entwicklung) nicht weit. Dabei handelt es sich um eine weltweite Bildungskampagne der Vereinten Nationen.

Zu dieser Bildung gehört auch das Wissen um die Bedeutung der Natur für die Menschen. So bietet das Gymnasium auch umliegenden Kindergärten und Grundschulen von Mai bis September buchbare Projekttage zu Bienen, Blühwiese und Gemüseanbau an. Dazu gehören das Anlegen und Bepflanzen kleiner Saatbeete, das Kennenlernen heimischer Wildblumen und ihrer Bedeutung für Insekten, Säen, Pflanzen und Pflegen von Gemüse sowie Erläuterung der Zusammenhänge zwischen Boden, Wasser und Pflanzenwachstum.

Die Kinder der Maria-Jockel-Kita waren zum Bienen-Projekttag gekommen. Dazu gehört die theoretische Einführung in die Bienenbiologie ebenso wie ein wenig Praxis. Zum „Unterricht“ ging es in den Bauwagen, das mobile Outdoor-Klassenzimmer. Die Anschaffung ermöglichte ein Preisgeld der Cranach-Stiftung. Dieser „Lernort Nachhaltigkeit“ soll unterrichtsbezogene Lernmaterialien zugänglich machen (Bibliothek) und ein Informationsstand für die Schulimkerei samt Führungen für Schüler und Kindergarten-Kinder sein. Dort setzten die Kinder Puzzles zusammen, die Bienen in Großaufnahmen zeigen.

Der Imker gibt Hinweise

Für den Praxisteil schlüpften die Kinder mithilfe der Erwachsenen in die Imkerjacken. Beim Gang zu den Bienenstöcken gab David Stuwe, selbst Imker, noch einige Hinweise. So erfuhren die Kinder, dass Bienen nur dann stechen, wenn sie sich in Gefahr wähnen: „Also: Nicht schlagen oder wegrennen.“ Die Bienen haben es auch nicht gerne, wenn man ihre Einflugschlitze belagert. Unter Beachtung der Anweisungen sammelten sich die Kinder.

Die sechs Jahre alte Simona war Bienen noch nie so nahe: „Ein bisschen Angst habe ich schon gehabt.“ Aber sie ist trotzdem froh, dass sie das einmal gesehen hat. Zu sehen gab es nämlich, wie Stuwe die Wabenrahmen abschüttelt, um eine Königin zu finden. Ein anderes Kind war so mutig, sich eine Drohne auf die Hand setzen zu lassen: „Die hat keinen Stachel.“ Als die Drohne auf der Hand spazieren ging, war zu sehen, dass der Körper größer ist als der von Arbeiterinnen.

Ein weiteres Kind hielt den Smoker, der Rauch erzeugt. Er stellt die Bienen ruhig und erlaubt dem Imker die Arbeit am Bienenvolk. Auch Luca Diehl war den Hautflüglern noch nie so nah gekommen, hatte sicher seither nur Bekanntschaft mit der Biene Maja gemacht. Was er sah, ließ ihn schwärmen: „Die sind so gut.“ Allerdings: „Honig schmeckt mir nicht.“

Kategorien: Schulleben

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