
In QualityLand, dem besten aller möglichen Länder, möchte ein Billionär Präsident werden, und Peter Arbeitsloser wird zu einer Hauptfigur in Marc-Uwe Klings Dystopie um Menschen und Maschinen in einer Big-Data-Welt.
Der Kurs DSP 12 bei Frau Kujat hat sich mit diesem ungewöhnlichen Roman, den der Regisseur Marc-Uwe Kling (u.a. Autor der Känguru Chroniken) 2020 veröffentlichte, über ein Vierteljahr beschäftigt und die gewählten Textausschnitte mit eigenen Texten und Szenen kombiniert.
Die Zuschauer und Zuschauerinnen erwartete ein Flug durch die Zeit, eingeführt von Stewardessen, die das Publikum auf ungewöhnliche Weise einstimmten. Unterstützt von einem eher unmodernen Titel- und Leitsong der Seekers aus den Sechziger Jahren, der in seinen Anfangszeilen die Stimmung der Komödie gut zusammenfasst, erspielten sich die zwölf Darsteller und zwei Darstellerinnen die Zukunftsversion einer Welt ohne ernsthafte Werte: There’s a new world somewhere // They call the promised land.
Diese neue Welt entfaltet sich zwischen düsteren Befürchtungen und systemkritischen Kommentaren zur derzeitigen Gesellschaft, wenn der Theaterkurs die Möglichkeiten eines Dritten Weltkriegs, kommentiert von einem Superreichen (Mario De Cesare) oder die Aussichtslosigkeit eines Arbeitslosen (Anton Krajewski) vorführt, immer wieder unterbrochen von zwei Handpuppenkommentatoren und Werbeansagen um elektronische Tagebücher (Til Herz und Luca Negron). Überteuerte, nutzlose Dinge werden ersteigert und Menschen werden wie Spielfiguren mit einem Level bedacht, die man durch kleine Ereignisse verlieren kann.
Die Kursmitglieder David Benke, Mario de Cesare, Kadir Demir, Cosmin Franz, Til Herz, Dawid Kaminski, Moritz Kniepert, Leopold von Knoblauch zu Hatzbach, Anton Krajewski, Luca Negron, Fabiano Sbezzo, Sophia Spatz, Tim Suckow, Helena Sun unterhielten 60 Minuten lang die voll besetzte Aula mit einer rasant gespielten Inszenierung, die über drei Bühnen gespielt wurde.

